Am 28. August des Jahres 1673 entsprang ganz plötzlich und ohne Vorwarnung auf halbem Wege zwischen Warkow und Yapumar eine schweflige Thermalquelle aus dem Boden. In dieser Zeit des Dritten Englisch-Niederländischen Krieges witterte der Freiherr Augustinus von Yapumar eine neue grosse Einnahmequelle für seine meist leere Geldschatulle. Unter seiner Allongeperücke reifte ein kühner Plan: An dieser Stelle, in der Nähe der lieblichen Hügel, beabsichtigte er, ein prächtiges und berühmtes Bad zu erbauen. Er hatte auch schon einen passenden Namen für den Kurort parat: Augustinerbad sollte es heissen, war doch die Quelle an seinem Namenstag erschienen, was ein weiteres gutes Omen bedeutete.
Doch die Idee hatte einen Haken: Die sprudelnde Quelle befand sich, umgeben von einem grossen Schwefellager, etwa 11 Fuss auf dem Grundstück des Städtchens Warkow. Und mit dem Grafen Bodo von Warkow war nicht zu spassen. Die Frage, wem die Quelle gehört, musste, wie damals üblich, in einer Schlacht geklärt werden. Was der gute Freiherr aber nicht wusste, war die Tatsache, dass Bodo sich überhaupt nicht für die Quelle interessierte. Seine volle Aufmerksamkeit galt nämlich seiner neuen Goudaer Tonpfeife und einem Sack besten Virginia-Tobaks, beides Geschenke von Mijnheer De Wever für Bodos Hilfe im Englisch-Niederländischen Krieg.
Hätte der Freiherr Bodo nur anständig gefragt, er hätte ihm die Besitzrechte bestimmt abgetreten. Doch so nahm das Unheil seinen Lauf... Binnen zweier Wochen stellte Augustinus ein Heer von 67 Mann auf, mit denen er die Burg Warkow belagern wollte. Leider rechnete er nicht mit dem proaktiven Gebaren seines jüngeren Halbbruders Helfrich, einem allseits unbeliebten Individuum mit fiesem Charakter. Dieser steckte seine zwanzig Knappen und sich selbst in Warkower Uniformen und wollte sich noch vor dem Hauptheer in Warkow einschleichen, um die nichtsahnende Bevölkerung von Warkow zu übertölpeln und schliesslich als Sieger im Kampf um die Quelle dazustehen. Doch das Schicksal war ihm nicht gnädig. Da seine Knappen sich in fremder Uniform nicht wohl fühlten und nur langsam vorwärts kamen, wurden sie von Augustinus Hauptheer eingeholt und einem fürchterlichen Massaker ausgesetzt. Als Augustinus den Irrtum erkannte, war es schon zu spät. Von den 67 Männern war die Hälfte tot, darunter alle Knappen und auch ihr Anführer Helfrich. Auf dem Rückweg wollte Augustinus für die Gefallenen an der Thermalquelle einen Gottesdienst abhalten. Aber so überraschend, wie die Quelle entsprungen war, so unerwartet war sie auch wieder versickert...
So endete der berühmte Yapumarer Wasserkrieg, ohne dass ein Bürger von Warkow je dabei Schaden erlitten hätte. Seit dieser Zeit befand sich Yapumar in einem langsamen Niedergang, bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Apotheker Friedrich Böhm aus dem Schwefel der verschwundenen Quelle seine vor allem in Warkow begehrten Phosphor-Schwefelhölzchen herzustellen begann. Die Yapumarer Streichholzfabrik (YSF) sicherte der Stadt einen grossen Wohlstand, bis das Benzinfeuerzeug in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts das Streichholz überflüssig machte.
Alles, was aus dieser Zeit geblieben ist, ist eine Sammlung der Streichholzetiketten im hiesigen Rathaus.