Über das Städtchen Uedlun könnte man stundenlang erzählen, ja man könnte dabei sogar ins Schwärmen kommen. Auf dem linken Ufer der mittleren Urdasa liegend, von weitläufigen Korkeichenwäldern umgeben, hat es das Städtchen, das mehr als 400 Jahre von Kriegen und Rebellionen verschont geblieben ist, zu Wohlstand und grosser Lebensqualität gebracht. Die vorwiegend barocke Bausubstanz mit einigen gotischen Kirchen und einem Renaissance Rathaus laden zum Flanieren ein, die urchigen Gaststätten dagegen zum Verweilen. Es ist eines der Städtchen, wie man sie oft zwischen Rhein und Weichsel antrifft und die Zeugen längst vergangener guter alten Zeit sind.
Seit dem 13. Jahrhundert war die kleine Siedlung Uedlun, deren Name sich wahrscheinlich aus dem lateinischen Wort "udus" (Schnellsprechform von uvidus = feucht, nass) ableitet, Eigentum der Grafen von Klingenburg, die hier 1289 eine Spornburg gleichen Namens errichtet hatten. Diese sollte eine nahe Furt über der Urdasa schützen. Im Jahre 1422 verkauften die verarmten Klingenburger ihren ganzen Besitz an die Grafen von Rosenschild, welche an die Stelle der Furt eine Steinbrücke errichteten und reichliche Mautgebühren einzogen. Mit den Einnahmen erbauten sie die schöne gotische St. Fides Kirche und stifteten später das Frauenkloster Sankt Hermione. Die erste Äbtissin wurde 1488 Ursula von Rosenschild. Und wie die Mauteinnahmen über Jahrhunderte in die Geldtruhen der Grafen kullerten, so füllten die Erträge der Korkeichenwälder die Geldbeutel der Bürger von Uedlun. Im Jahre 1493 bauten sich die Patrizier ein Rathaus, denn die Grafen von Rosenschild, des Herrschens müde, übertugen — nicht ohne eine stattliche Abfindung — die Stadtgeschäfte und die Gerichtsbarkeit dem erstarkten Bürgertum. Aus Dankbarkeit behielten die Uedluner Bürger das Rosenschild als Stadtwappen.
In der Gegenwart fällt Uedlun vor allem durch einen besonderen Brauch auf. In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts unternahm Ottokar Schätzler, ein gewöhnlicher Bürger der Stadt, eine Schiffsreise zur Karibikinsel Tortuga. Er hatte schon immer gerne Bücher über Piraten, Bukaniere, Flibustiere und Korsare aller Art gelesen. Es waren aber nicht etwa die Schilderungen der grausamen Untaten von François Lolonois, Henry Morgan, Long John Silver oder Captain Flint, die ihn interessierten, sondern die Gerüchte über die vergrabenen Schätze, die irgendwo auf der Welt nur auf ihre Entdecker warteten. Auf der Insel Tortuga kaufte Ottokar in einem Souvenirladen eine verbürgt authentische Schatzkarte, die sich aber später als schlichte Tischdecke aus Polyester made in China entpuppte.
Diese Tatsache entmutigte Ottokar jedoch nicht. In der verbliebenen Zeit auf Tortuga — der ganze Aufenthalt dauerte ganze 8 Stunden — suchte er abseits der Touristenpfade, nur mit dem Buch von Alexandre Exquemelin Die Amerikanischen Seeräuber in der Hand nach einem Piratenschatz. Er wurde von seinen Mitreisenden belächelt und doch war ihm am Ende das Glück hold: In der Nähe des Ortes mit dem vielversprechenden Namen „Trésor” fand er einen echten Louisdor, heute immerhin 380 Franken wert.
Seit diesem Erlebnis kannte Ottokar Schätzler, nomen est omen, nur noch eine Passion, die Schatzsuche. Nach seiner Rückkehr nach Uedlun gab er durch viele Vorträge, Lesungen und Schatzsucher-Seminare die Leidenschaft an seine interessierten Mitbürger weiter. Und so kam es, dass junge Burschen und Mädchen, wenn sie ihr sechzehntes Lebensjahr erreicht hatten, zur Konfirmation statt einer Uhr einen Metalldetektor geschenkt bekamen. An freien Tagen konnte man viele Menschen beobachten, wie sie die Korkeichenwälder mit ihren Detektoren durchstreiften.
Nach seiner Pensionierung begann Ottokar auf verschiedenen Auktionen alle möglichen Schriften, die sich mit dem Thema Schatzsuche beschäftigten, zu ersteigern. Ein besonders guter Fang war ein Blatt, herausgerissen aus Sigmund Freuds Die Traumdeutung in einer Ex Libris Auflage aus dem Jahre 1976. Bei dieser Seite handelte es sich um den fast unbeschriebenen Schmutztitel, aber auf der anderen Seite standen in einer nur schwer leserlichen Handschrift Zahlenkolonnen und eine Überschrift: Dies der Weg zum vergrabenen Schatz. Für Ottokar war es klar, hinter diesen Zahlen musste sich ein grosser Schatz verbergen. Er schrieb die Zahlen ab und veröffentlichte sie im Uedluner Tagblatt, um es jedermann zugänglich zu machen. Doch bis heute wurde dieses Geheimnis noch von niemandem gelüftet…
c46d6d49 9dc9202c 5b08acd6 03a56931 22697704 ac1e0195 b5ce79ce 42ca8c46 51da7acb bfd53659 e72f520f f1c50c3c 42e9c78c 94b7b234 494fb2c6 0e02b453 3dae7a80 3f25308a fec8e52c e5d6cf8d ad08f23c b5cf9d54 0734a07d 41025d43 a57dec58 e7d6be5e 31b3649f 5b179608 bc3ec2d7 28427f73 7d7e6314 59abe122 2760d09b c23dff3d 7a2df440 a3d0b2e9 7c2631d9 85956ea4 09748053 e69bbcf8 aca401a4 b0a40fa4 42a4bb70 9b670599 28d72f0d 306395ec a10e44ea 41eb89dd 6a945ed6 b9ad4efb 6c5f50f1 b5ba35de cbe37be3 06a3c4f9 a097f88a c2ce166d ef08af75 495d1609 90a2a15d 81032e2c 4b6a5b28 c3297b07 58a69cff 972bde31 6c31fb96 1b88be37 9374d3e5 372a771c 8869d7a4 82fd0cf6 3376bc65 4a78a8d2 0a72215a 4fe823cc a011b568 ef61ac60 6665320e 78a55986 300a88a6 290e44b9 7d4f08e8 e32c0ac5 5f8b5d75 6a1ea9e5 0573d3f2 ea01e05d 84cdf825 0859877d ef63a173 104adf49 73ab2651 4aaa1a6c 50db8b86 148266c4 cedac363 abe1850f 34d49fa2 ffb63c66 ad43eb75 47fd7611 6b3db23d 6caeabe4 ddcb1175 eb8ac5c8 63c2d2eb ab774afb b765f267 6e0e1c72 1fdea0f8 4a806779 fb0e312e bffdbb9c a24f662a ae05f285 8292ffc4 c3b282d9 dd0bed20 57c0588b 208122e5 4949c78b ce0d5cb1 bc583458 0240ed07 f0ec5c2f 22d6986f e0a72c52 64fc08eb 0ab3156f 9287b2ce dd41fed2 73e6f0bc 76b1ce78 e7ef1db1 7179d238 5aabf63c 9d8a9503 d6739939 22074f1b 498c6230 c05c2284 a2111c56 2da22978 48f85714 74764e35 c17bd60e cde08bc6 8944b0f5 0508a66b f7e2c6f6 0f647ae1 6a2c4c7b db1ccdb8 1e553ca7 55d9e807 3ceba95e b9f33e33 0fabbee4 7e64ea00 2442073a 2a1645dc d58b053f 175d017e f4b5f3ed 478e5738 4113657e a0871f62 0566744d 879fcd63 a6c5ac51 b772ecf9 010ecc33 ad25883a 940c673d 4f94a5a4 6feea520 97cdbdf4 920435da 9dc4aa69 78134307 cd4c5176 41331f05 aa2a8b0a 666b23c4 b44d185a 5d12ad18 67961e52 7c7da9bf 275e62d7 4adb3a27 71273faf 036ddd6c 6ac9137f db13cbc9 1010f6c2 dca19b5e 04cab035 5203d81b 8fa80647 ce83dd40 fc44b7bc 9fb56344 3f003d9f 21c53231 fa002b01 e5816858 4f198b68 8719ff9c 8c013c4a 27226ba4 cef7725e 915f27f6 9899e82c bc5d2e43 4422a59a 59c8be57 23f1b1ca cee33f67 d3a393d0 36ace1b2 cd3ba61a 7a309b1c 6ba9d924 3fa155ae 5caad657 257b5260 ceb09798 0dbee937 d59526c6 cd6c0256 21868da3 43ae0c63 cc3af38a 6454bfca ea978868 7679572e 601bbcea 9b10acc5 c8df3eff 64b998cf 9adf577e 35b8ceb0 67455365 1a8f891c 8880f1ca ecb31c75 8f10997c f162fe69 90fe6356 8ce29fb1 f72ff9e2 e9571588 e5e48c06 3a52011d 41af1deb 369fe769 19791daf 55ad09ff ea99b012 a66bfa2b 6ed55fde 9dd5e1aa 9ec62c8f 0c565a3c c86cd18d f4ec7280 828268d0 6ef3da0e 4d725e8b 5c7d758b af7e2cc0 cd0d47ff 33e4b4b2 dc26b022 919cefe9 8878ef75 840c0699 cf0f7324 88a0a30b 1c988d00 ac340fb2 0b02aab5 d57312b8 bf6f2537 788b4215 a780ba8f be615cf6 0acede85 bffc74f8 238b25a0 76b522a6 13b38da8 591afec3 c095f163 260753a8 76171421 f92b300b e1403905 91da9f30 d7a786ab 5f07e276 992f8602 d5656254 46882e16 faaf379d 77da8152 45a0c874 62493d33 38fadab5 6230d20f d24bf845 d9e5f523 827b8611 84d7cf8b 468bcb76 7be3d81f 9d000fcc ed7c74b9 cfbfd98c a015482c c9cf6d29 1a3f5dc4 1b0d84c1 f703af4a e7de4da3 32fcd59e 1d43a471 e72a1301 739f13e0 75e2a5da f168b90c fa70f957 57905799 801698ee 36388c23 e3155886 f30cf088 fab7ce1a 36dc386b 20f425aa 37ff87d0 8c8bb9b3 a1ac2abc e6742c26 7fd0e769 c4f98fed d1e1933c d32eb7da c8722c17 d3eca46a 5d6bb0b3 5cd558ef 33f5bafe 0bf273fe 47128382 863e5d52 c89f594c 9e15c245 7d5144e1 486704ec 557f96f4 4d5d038c 27d975ea ea263360 9075e175 0b7bd4dc e128b9c6 be83a42e 23cd55ff eeec3b09 b76448b4 f9caf3d8 5dda1f04 73ff9ed7 9d903ceb 0cbf7ce2 af60290d 8971301d 97530f2a e220e2