Die Jugendjahre des Schweizer Fernsehens

Schon 1939 gab es anlässlich der Landesausstellung erste öffentliche Fernseh Versuchssendungen. Die Entwicklung wurde vom Krieg unterbrochen und -  abgesehen von einem Fernsehversuch, der 1952 von Heiner Gautschy an der Basler Muba geleiteten wurde - erst am 20. Juli 1953  wiederaufgenommen.


Ab diesem Tag sendete das Schweizer Fernsehen (SF) an fünf Abenden pro Woche jeweils ein rund einstündiges Programm aus dem Studio Bellerive, das sich an der Zürcher Kreuzstrasse Nr. 2 befand. Die Sendung verlief etwa so:


Ab 20:15 Uhr wurde ein mit Musik unterlegtesTestbild ausgestrahlt, und die Ansagerin Rosmarie Burri präsentierte das Programm. Um 20.31 Uhr zeigte der Künstler Alfred Bernegger die Technik des Holzschnitts. Danach folgte ein Gespräch zwischen Redaktor Ulrich Hitzig und dem Künstler in seinem im Studio nachgebauten Atelier. Anschliessend wurde ein Dokumentarfilm Mit der Swissair nach Ägypten ausgestrahlt, und um 21.15 Uhr übernahm Rosemarie Burri die Abmoderation.


Das Studio Bellerive beschäftigte am Anfang 18 Programm- und Technikleute, und Ende 1953 waren es schon 38. Alle stammten vorwiegend aus der Theater- und Radiobranche und absolvierten zum Teil nur kurze Praktika in ausländischen Studios.


Am 29. August 1953 sendete das SF die erste Ausgabe der Tagesschau mit nur zwei Berichten über die Eröffnung des neuen Flughafens Kloten und über die Radbahn-Weltmeisterschaft in Zürich.


Die ersten Fernsehstars waren die Moderatoren Felix Hurter, Viktor Meier-Cibello, der Reisejournalist Dr. Erich Tilgenkamp und die Programmansagerin Eva Haefeli, die von 1954 bis 1956 beim SF war. Jahre später kehrte sie 1973 als Eva Mezger zum Fernsehen zurück.


Am Ende des Jahres 1953 gab es 920 Fernsehkonzessionäre, die jeweils 40 Franken bezahlten. 1960 stiegen sie auf ganze 130'000 an.


1956 startete eine sehr erfolgreiche Sendung: Es war der erste Grandprix Eurovision de la Chanson. Sie wurde aus Lugano ausgestrahlt und endete mit einem Schweizer Sieg. Lys Assia war mit ihrem Lied Refrain Gewinnerin des ersten Song Contests.


1958 Schluss mit Testphase: Am 1. Januar beginnt der reguläre Fernsehbetrieb.


Am 26. 10. 1959: Erste eigene Show fürs Hazy-Osterwald-Sextett Die erste Hazy Osterwald-Show wird ausgestrahlt.


1961 fand die Goldene Rose von Montreux, der erste internationale Wettbewerb für Unter- haltungssendungen statt.


1962 wurde die erste Übertragung aus den USA via TV-Satellit Telstar ausgestrahlt.


Am 29. 8. 1962 die erste Ausgabe der Antenne. Moderation: Heidi Abel, Helen Issler-Keel, Werner Vetterli, Raoul Baerlocher und Hansjörg Erny. Das Magazin befasste sich mit dem aktuellen Inland-Geschehen.


1963 erste Ausstrahlung der rätoromanischen Sendung Il Balcun tort.


1963 bis 1970 moderierte Mäni Weber das erfolgreiche Ratespiel Dopplet oder nüt. Dabei wurde er zum begehrtesten Junggesellen der Schweiz und erhielt den Beinamen Mäni national. Auch seine Nachfolgesendung Wär gwünnt war ab 1973 ein Strassenfeger.


1964 bis 1986 arbeitete die populäre Fernsehansagerin Dorothea Furrer beim SF.


1965 wurde die Bildschirmwerbung eingeführt.


1968 war das Jahr des offiziellen Starts des Farbfernsehens, und die erste Million von Konzessionären wurde erreicht.


1969, am 20. Juli, verfolgten 900'000 Zuschauer die erste Mondlandung, die als Nachtsendung von Bruno Stanek und Charles Raedersdorf moderiert ausgestrahlt wurde.


1971 wurde das Studio Leutschenbach in Zürich teilweise bezogen


1973 Ein Fernsehporträt über Mani Matter von Franz Hohler in Sternstunde Kunst.


1974 erblickten zwei besonders erfolgreiche Sendungen des SF das Licht der Welt: Es waren: Der Kassensturz (4. Januar), gegründet und moderiert von Roger Schawinski und Teleboy (23. Februar), die erfolgreichste TV-Unterhaltungsserie des SF überhaupt, die Kurt Felix erfunden hatte und auch moderierte.


1975 erreichte das Schweizer Fernsehen am 13. September mit Teleboy mit 2’073’000 Zuschauern die höchste je gemessene Zuschauerzahl in der Schweiz.


1989 bedeutete einen Rückschlag für das SF, denn deutsche Kommerzsender wurden in die Kabelnetze eingespeist, was ein Sinken der Marktanteile des SF verursachte.



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Rosmarie Burri
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Heidi Abel
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Hazy-Osterwald-Sextett
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Vico Torriani
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Bruno Stanek
Charles Raedersdorf
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Paul Spahn
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Mani Matter
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Heiner Gautschy
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Eva Haefeli
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Mäni Weber
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Werner Vetterli
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Erich Gysling Anton Schaller
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Hans A. Traber
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Kurt Felix & Paola
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