Murgberg
Als sechs Jahre vor den Wirren der Französischen Revolution am 21. November 1783 im
Garten des Schlosses La Muette bei Paris Jean-François Pilâtre de Rozier und der
Marquis François d’Arlandes in einem von den Gebrüdern Joseph Michel und Jacques
Etienne Montgolfier gebauten Heissluftballon (Montgolfière) zur ersten freien Ballonfahrt
der Menschheitsgeschichte starteten, weideten auf den Wiesen hinter Murgberg noch Ziegen und
Schafe. Aber seit der Schausteller Prospectus Volant 1817 von Dijon nach Murgberg kam und dabei
eine billig erstandene, aber ziemlich ramponierte Ballonhülle mitbrachte, begann die Ära
der Ballonfahrt auch in Murgberg. Drei Jahre dauerte es, bis die Hülle des "Faucon" repariert
war. Dann, am 28. September 1820, dem Tag des heiligen Wenzels, stieg Volant mit seinem Freund
Hasenfuß im restaurierten "Faucon" in den herbstlichen Himmel auf. Nach fast zwei Stunden,
als der letzte Sandsack aufgebraucht war, landeten die beiden etwa 11 Kilometer weiter am Ufer der
Urdasa unweit von Zundsen. Die Ballonhülle ging dabei leider definitiv kaputt, doch die
beiden Ballonfahrer wurden von der begeisterten Menschenmenge nach Murgberg getragen und dort als
grosse Helden gefeiert.
Erste freie Ballonfahrt der Menschheitsgeschichte, Jean-François Pilâtre de Rozier und
François d’Arlandes, 21. November 1783
Ballon "Sylph" von Henry Tracey Coxwell, der damit 1848 in Brüssel aufstieg. Im
Jahr 1862 stieg er mit dem Meteorologen James Glaisher ohne Sauerstoffversorgung bis auf eine Höhe von 11'270 Meter.
Henri Giffard hob am 24. September 1852 zum ersten Mal ab. Der 27.5 km lange Flug von Paris nach Trappes
mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde gilt als der erste bemannte motorisierte Flug der Geschichte.
Nadar (eigentlich Gaspard-Félix Tournachon) stieg 1863 wiederholt mit dem
Riesenballon namens "Le Géant" auf.
Nadar war ein französischer Fotograf, Karikaturist, Schriftsteller und Luftschiffer.
Bei der zweiten Fahrt flog "Le Géant" unter großen Schwierigkeiten von
Paris nach Hannover. Bei der Landung verletzten sich Nadar und seine Frau schwer.
Die Aufstiege mit dem Fesselballon (Ballon captif) in Bois de Boulogne waren sehr beliebt.
Am 24. Juli 1904 riss das Kabel, die 9 Passagiere stiegen auf 4.000 Meter, bevor sie in der Nähe des Gaswerks in
der Rue Pasteur in Clichy alle heil gelandet sind.
Das erste Elektroluftschiff der Gebrüder Tissandier 1883 in Paris-Auteuil.
Werbeplakat für das Heißluftballon-Fahrrad "L'Aerocycle Rotateur" des
Charles Gilbert aus Nantes aus dem Jahr 1894.
Luftschiff "Nr. 4" von Alberto Santos-Dumont, September 1900.
Luftschiff "Nr. 9 La Baladeuse" von Alberto Santos-Dumont, 1903.
Am 23. Mai 1928 flog Luftschiffkonstrukteur General Umberto Nobile mit seinem
Luftschiff "Italia" zum Nordpol.
Am 25. Mai 1928 verlor die "Italia" stark an Höhe, die Führergondel schlug
auf dem Packeis auf und riss ab. Von den 16 Mann Besatzung überlebten am Ende nur 8 Expeditionsteilnehmer, darunter
auch Nobile selbst und der tschechische Wissenschaftler František Běhounek, der die Katastrophe
in seinem Buch Die Gestrandeten des Polarmeers beschrieb.
Die "LZ 129 Hindenburg" legte seit ihrer Inbetriebnahme am 4. März 1936 bis zum
Unglück am 6. Mai 1937 in Lakehurst etwa 337'000 Kilometer während 63 Fahrten zurück.
Der grosse französische Schriftsteller Jules Verne, der in seinen Romanen die
Ballon- und Luftschifffahrt popularisierte.
Der Ballon "Victoria" aus dem Jules Verne Roman Fünf Wochen im Ballon.