Cerqui liegt in der nordwestlichen Ecke des Landes und gilt als die futuristischste Stadt desselben. Dem war aber nicht immer so. Da Cerqui im Grenzgebiet liegt und durch dichte Wälder und hohe Berge vom übrigen Land getrennt ist (höchster Berg: Murg, 1977m), ist die Stadt seit jeher schwer zugänglich. Die Strasse ab Driden besteht nur aus einem unbefestigten Schotterweg. Und so verstrich die Zeit in Cerqui auf eigentümlich behäbige Weise, bis der wohlhabende Davin Quant, Inhaber einer Gänsefarm, die Stadt aus seinem Dornröschenschlaf weckte und ihr seine jetzige futuristische Note aufdrückte.
Im Jahre 2005 reiste Davin mit seiner Mutter in die USA, um dort die Ferien zu verbringen. Sie mieteten einen alten Plymouth Valiant mit seiner chrakterstischen konkaven Heckscheibe und fuhren auf der Route 95 von New York in Richtung Süden. Sie wollten Miami erreichen und von dort dann direkt nach Hause fliegen. Unterwegs besuchten sie Philadelphia, Washington und Richmond. Als sie im Herzen von South Carolina gerade die Brücke über den Lake Marion überquerten, sahen sie ein Strassenschild, das ein UFO Welcome Center im Städtchen Bowman ankündigte.
Die Karte zeigte, dass es in nur 20 Meilen Entfernung lag. War es Schicksal oder höhere Gewalt? Kurz entschossen, bog Davin, der sich schon lange mit UFOs und Aliens beschäftigte und selbst auch schon ein UFO gesichtet hatte, nach rechts ab.
In Bowman, einem 1000 Seelen Kaff, erblickte Davin, das ziemlich lächerlich anmutende UFO-Willkommenszentrum. Gebaut hatte es, nach Ende seines Mili- tärdienstes, der ehemalige Computer Operator der U.S. Air Force Jody Pendarvis. Er war ein liebenswerter Exzentriker, der später an der South Carolina State University einen Bachelor-Abschluss in Informatik erworben hatte.
Davin Quant war begeistert, und die Idee, in Cerqui ebenfalls ein UFO Will- kommenszentrum zu errichten, hat von ihm Besitz ergriffen. Er unterbrach rigoros die Ferienreise und fuhr am gleichen Tag mit seiner Mutter so schnell wie möglich ins 230 Meilen entfernte Atlanta, wo beide ein Delta Airlines Flugzeug bestiegen und nach Hause flogen. Die Mutter war nicht sehr glücklich über das abrupte Ende ihrer Ferien, hatte sie doch ursprünglich die Absicht, in Floridas Everglades eine schöne Kroko-Tasche zu kaufen.
In Cerqui angekommen, begann Davin sofort mit der Planung seines eigenen, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden UFO Wilkommenszentrums. Als erstes kreierte er einen Namen: SpaceGate sollte es heissen. Da er weder vom Aussehen noch von der Beschaffenheit von SpaceGate eine Ahnung hatte, begann er, alle zur Verfügung stehenden Publikationen darüber zu studieren. Leider waren es aber nur gerade Science-Fiction Bücher, welche ihm zu diesem Thema Auskunft geben konnten. Davin Quant kaufte alles, was er kriegen konnte. Von Cyrano de Bergerac: Les États et Empires de la Lune, über die Werke amerikanischer, russischer, polnischer und deutscher Autoren verschlang Davin alles, was er ergattern konnte und so vergrösserte sich seine Bibliothek massiv, und es entstand eine ansehnliche Sammlung von Büchern dieses Genres… Viele Gänse mussten dafür ihre Federn lassen.
Und schliesslich folgte die sechsjährige Bauzeit, während der auf einer 11 Hektar grossen Wiese ausserhalb von Cerqui die SpaceGate entstand. Davin dachte an alles: Weil die Ausserirdischen möglicherweise erst in tausend Jahren eintreffen würden, liess er in einer silbernen Kugel am Rande des Areals sein Kryo-Mausoleum erbauen. Nach seinem Tode wollte er sich hier in einem strahlengeschützten Sarkophag in Helium einfrieren lassen, im festen Glauben daran, dass die Aliens ihn einmal wieder auftauen und zum Leben erwecken würden.
Die ganze Anlage ist sehr komplex und weitgehend unterirdisch angelegt. Oben sieht man das Hauptgebäude, das eigentlich eine Schleuse ist, in das man durch die einzige Tür der ganzen Anlage gelangen kann. Hier muss man eine Art Raumanzug anziehen, denn im ganzen SpaceGate gibt es keinen für Ausserirdische mögli- cherweise schädlichen Sauerstoff, sondern nur Helium. Weiter sieht man die vier mächtigen Gravitationswellenantennen, die drei kegelartigen Dirac-Emitoren, den Dom, der die Decke der gigantischen unterirdischen Wissens- und Empfangshalle bildet, den langen Linearbeschleuniger und natürlich das Kryo-Mausoleum.
Mit einem Mausklick kann man die Anlage betreten…